Der Berechnung liegt eine positive Wirtschaftsprognose zugrunde. Die ukrainische Regierung geht 2023 von einem Wirtschaftswachstum von 15 Prozent aus. Das BIP betrüge dann 230 Milliarden Dollar. Die ukrainischen Verteidigungsausgaben waren 2013 noch relativ gering. Sie betrugen nur 1,6 Prozent des BIPs. Nach der russischen Annexion der Krym und dem Einmarsch in Donezk und Luhansk hatte die Ukraine ihre Ausgaben für das Militär bereits auf 4,1 Prozent erhöht.  Zum Vergleich: Deutschland gibt jährlich 49,5 Milliarden US-Dollar aus, hat aber eine Wirtschaftsleistung, die etwa 21-mal höher ist als die ukrainische. Deutschland kommt deshalb auf einen Prozentsatz von 1,3 Prozent des BIPs. Auch dieser Wert wird 2023 steigen. Historisch betrachtet kommen exorbitant große Verteidigungsausgaben immer nur kurzzeitig vor. Wissenschaftler:innen gehen davon aus, dass das deutsche Kaiserreich um die 43 Prozent seines BIPs fürs Militär aufgewendet hat. Getoppt wird das nur vom japanischen Kaiserreich mit 55 Prozent. Auch die USA haben am Anfang des Ersten Weltkriegs etwa 22 Prozent ihres BIPs für die Verteidigung ausgegeben.