Wie erleben die Ukrainer im Westen des Landes den Krieg?

Luzk - eine Großstadt am Fluss Styr mit etwas mehr als 210.000 Einwohnern. Sie liegt circa 85 km von
der polnischen Grenze entfernt im Nordwesten der Ukraine und gehört zum gleichnamigen Rajon. Einer
Verwaltungseinheit sowjetischen Ursprungs, die bis heute in einigen Nachfolgestaaten der
Sowjetunion weiterverwendet wird und mit einem deutschen Landkreis vergleichbar ist. Auch wenn die Kämpfe an den Fronten im Osten der Ukraine über 1000 Kilometer von hier entfernt sind, ist der Krieg auch hier schon lange auf seine Weise angekommen. Er hüllt die Ukraine seit dem 24. Februar in einen Nebel aus Angst, Trauer und Verzweiflung. „Am Anfang fühlte es sich an wie in einer
Geisterstadt“, erzählt Julia Stepanchuk, eine 43-jährige Mutter aus der Stadt.

Sie ist modern gekleidet, hat stets eine Hand am Handy und spricht fließend Englisch. „Nachdem bei uns die ersten Raketen einschlugen, haben so viele Menschen die Stadt verlassen, ich glaube jeder zweite ist geflohen“.

Tatsächlich sind bis Mitte Oktober 2022 laut aktuellen Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) rund 14,3 von insgesamt 44,18 Millionen Ukrainern in Folge des Krieges zeitweise aus der Ukraine geflohen, von denen sich rund 7,7 Millionen nach wie vor als Flüchtlinge im Ausland aufhalten. Julia beschreibt, wie in den ersten Tagen des Angriffs regelrecht Chaos ausgebrochen war. Viele Beamte und Arbeitnehmer hatten aus Furcht vor der russischen Armee mit ihren Familien die Stadt entweder direkt verlassen oder waren einfach nicht mehr zur Arbeit erschienen, weil sie zu Hause ausharren wollten. So war das Leben in der Stadt vorübergehend zum Erliegen gekommen. Die anfängliche Ungewissheit über die Effektivität der russischen Armee und die Widerstandskraft der ukrainischen Streitkräfte trat in der ukrainischen Zivilbevölkerung durch Angst vor Vertreibung, Folter und Tod zu Tage. Ein Schicksal, das den Ukrainern im Osten des Landes bereits unmittelbar bevorstand. „Niemand hatte ernsthaft erwartet, dass die ukrainische Armee die Russen lange aufhalten würde“. In Zahlen ist die Ukraine sowohl bei der Menge an Soldaten als auch beim Material dem russischen Aggressor um ein Vielfaches unterlegen. Jedoch wehren die Kämpfer der ukrainischen Armee mit enormem Kampfgeist und gewaltiger Aufopferungsbereitschaft aber nun schon seit 8 Monaten die Angriffe der russischen Streitkräfte nicht nur ab, sondern drängen sie sogar zurück. So bleibt vielen Ukrainern das befürchtete Schicksal bis heute erspart. In Anbetracht dieser Entwicklung sind viele mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückgekehrt, allerdings schätzt die UNHCR die Zahl der Binnenflüchtlinge auf rund 6,2 Millionen, von denen allein 3,95 Millionen aus den umkämpften beziehungsweise von Russland völkerrechtswidrig annektierten Ostgebieten kommen. Diese gewaltige Flüchtlingsbewegung trifft das ganze Land und nicht zuletzt auch die Stadt Luzk. Dieses Jahr wird wohl besonders hart werden Julia fährt in einem dunkelgrünen Taxi, dessen Rostflecken wie die Jahresringe eines von der Witterung gezeichneten Baumes wirken – eine Assoziation, die sinnbildlich für die ganze Stadt steht. Die wenigen modernen Gebäude stechen wie die ersten Frühjahrsblüher aus dem in die Jahre gekommenen und von trister sowjetischer Architektur geprägten Stadtbild hervor. Das Taxi hält in der Einfahrt neben einem Gebäude, das von außen aussieht wie eine Kaserne. Frau Ljudmyla Schatezka nimmt Julia in Empfang, sie hat sich schick gemacht. Sie trägt eine schwarze Stoffhose und Bluse, darüber eine silbernglitzernde Strickjacke. Sie ist sichtlich gespannt darauf, von ihrer Arbeit zu erzählen. Kein Wunder, denn die Geschichte ihres regionalen Zentrums des sozialen Dienstes in Luzk ist mir ihrer eigenen untrennbar verbunden. Seit dem Gründungsjahr dieser sozialen Hilfseinrichtung 1994 arbeitet sie dort. 40 Mitarbeiter sorgen hier im staatlichen Auftrag für die Bedürftigen in ihrem Zuständigkeitsbereich, innerhalb der Stadt sowie außerhalb. „Wir sind die einzige Anlaufstelle für rund 3700 Menschen, die regelmäßig von uns Unterstützung erhalten. Ohne unsere freiwilligen Helfer wäre das nicht zu schaffen“, erzählt sie. Mehr als 100 Ehrenamtliche sind bei ihnen registriert. Viele ihrer Gäste können ihr Zuhause alters- bzw. krankheitsbedingt nicht mehr verlassen oder es gibt für sie auf dem Land schlicht keine Verkehrsanbindung, um zum Sozialzentrum zu kommen. Ohne die freiwillige Hilfe käme daher viel Hilfe gar nicht bei den Menschen an, die sie am dringendsten benötigen. „Es gibt für jeden einen individuellen Hilfsplan, das heißt wir bieten mindestens zweimal in der Woche eine Betreuung an, dazu gehört insbesondere auch Physiotherapie und wir liefern dabei Lebensmittel, Hygieneartikel und Medizin aus“, erklärt Frau Schatezka. „Wer möchte, kann natürlich auch von Montag bis Freitag bei uns ein warmes Mittagessen bekommen und heiß duschen, sich die Haare schneiden lassen und Wäsche waschen.“ Darüber hinaus bieten eine Rechtsanwältin und ein Psychologe Betreuung an. „Das ist nur das Nötigste und wir suchen immer nach Möglichkeiten, mehr zu tun“, sagt sie. In diesem Moment eilt ein älterer Herr mit dunkelgrauem Haar in einer klassischen blauen Latzhose an ihr vorbei zur Tür hinaus. „Das war unser Elektriker, wer zu Hause Hilfe bei einer Reparatur braucht kann uns Bescheid sagen und er kommt vorbei.“ Es wird Mittag und im Speiseraum, in dem religiöse Gemälde die Wände zieren, bildet sich bereits eine Schlange. In einer kleinen Küche sind zwei Köchinnen hektisch zugange, um Lebensmittelpakete zu schnüren, von denen sie mindestens 150 am Tag austeilen. Nudeln, Salat, Gemüsesuppe, eingemachtes Obst, Konserven und gelegentlich ein paar Würste gibt es zum Mitnehmen. Gemeinsames Essen ist zurzeit nicht mehr möglich, auch Gruppenaktivitäten wurden
gestrichen. Die Covidpandemie nimmt man nach wie vor ernst, da die meisten hier zu Risikogruppen
gehören. Auch wenn sie das Beisammensein vermissen, wollen sie solidarisch sein und das
Gesundheitssystem in Anbetracht des Krieges nicht unnötig belasten. Es gibt deshalb mittlerweile geregelte Aufenthaltszeiten für alle, Montag bis Mittwoch kommen die Rentner, normalerweise die größte Gruppe der Hilfesuchenden. Donnerstags und freitags kommen alle anderen, auch viele Flüchtlinge. Seit dem Kriegsausbruch sind sie mit sehr vielen Flüchtlingen und Vertriebenen konfrontiert gewesen. „Schätzungsweise 15.000 Menschen haben auf ihrer Flucht vor dem Krieg bei uns Hilfe gesucht“, berichtet Frau Schatezka. Mit einem Seufzen und wahrnehmbaren Frust in ihrer Stimme erzählt sie, dass es seit Kriegsbeginn nicht immer genug Lebensmittel für alle gab. Dann haben sie rationiert, um trotzdem allen etwas geben zu können. „Warme Kleidung und Decken fehlen sowieso jedes Jahr, der kommende Winter wird allerdings besonders hart werden“, vermutet sie. Obwohl sie ihr Bestes geben, ihre Möglichkeiten bleiben beschränkt. Doch auch wenn es manchmal nur sehr wenig Hilfe gibt, sind die Menschen gerade in diesen schwierigen Zeiten gerne bereit zu teilen und dankbar jede Hilfe, egal wie klein. Seit dem Ausbruch des Krieges hat der zusätzliche Bedarf an Hilfe seitens der Flüchtlinge die geringe Erhöhung staatlicher Finanzmittel weit überstiegen. Besonders besorgt blicken sie deshalb auch auf den bevorstehenden Winter, denn Geld fehlt auch an anderer Stelle. „Wir brauchen eigentlich eine isolierte Schaumstofffassade, die im Winter die Kälte abhält. Wir haben auch an einem Waschraum und weiteren Pflegeleistungen für Rollstuhlfahrer gearbeitet, um ihnen mehr Komfort bieten zu können“. Insgesamt sollte renoviert und dekoriert werden, um das karge Gebäude behaglicher zu machen, das scheint ihr besonders am Herzen zu liegen. Denn seitdem der Krieg ausgebrochen ist, wurden Aufenthaltsräume eingerichtet, in denen Menschen tagsüber so lange bleiben und sich aufzuwärmen können sollen. Die Vorbereitungen für den Winter sind jedoch zum Erliegen gekommen. Die Regierung spart an jeder Stelle, um den Krieg zu finanzieren und die fortlaufenden Angriffe Russlands auf die kritische Infrastruktur verschärfen die Lage noch. Elektrizität und Kraftstoff werden knapp und es ist unklar, ob sie den Menschen hier Wärme bieten können werden. Da landesweit Energie eingespart werden muss und selbst mit genug Storm wohl ohnehin kein Geld für strombetriebene Heizgeräte da wäre, wird es wohl ein sehr kalter Winter für die Alten, Armen, Schwachen und die Flüchtlinge in Luzk. Die fortlaufenden Angriffe Russlands bringen die ukrainische Regierung in dieser Hinsicht dermaßen in Bedrängnis, dass sie geflohene Landsleute im Ausland dazu aufruft, erst nach dem Winter zurückzukehren. Hier entfaltet die neue perfide Strategie der russischen Kriegsführung ihr grausames Potenzial. Der ohnehin harte ukrainische Winter, in dem Temperaturen von 15 Grad unter null völlig normal sind, wird dieses Jahr besonders hart werden. „Ich will mich nicht beklagen“ Eine kleine Treppe auf an der Hinterseite führt in eine Kleiderkammer. Drei ältere Damen und ein Herr wühlen sich an einem großen Tisch sorgfältig durch die Türme aus Hosen, Pullovern, Jacken und Decken unterschiedlichster Couleur. An einer Wand sind Stangen montiert, darauf hängen Hemden und Blusen an Kleiderbügeln aufgereiht. Hüfthohe Kartons sind bis zum Rand mit Schuhen und Stiefeln vollgestopft. Ein Wandregal ist voller Kinderkleidung, von Strampelanzügen über rosa Gummistiefel bis hin zu Trainingsanzügen bekannter Marken. Im Abseits des Raums steht eine ältere Dame über einen Tisch gebeugt. Sie trägt ihren Namen in eine Liste ein und dass sie sich zwei Packungen Windeln genommen hat. Sie trägt eine dicke schwarze Winterjacke. Ein für die hier mehrheitlich orthodoxen Christen typischer Schleier bedeckt ihr rot-braun gefärbtes Haar, dem am Ansatz schon helles grau herausgewachsen ist. Mit Neugierde in ihrem Blick und einem aufgeschlossenen Lächeln, beginnt sie ohne Zögern von sich zu erzählen. Sie stellt sich als Vera aus Luzk vor, sie ist 69 Jahre alt. „Ich bin hier, um Windeln abzuholen“, „für meinen Sohn“, fügt sie hinzu. Er ist krank zur Welt gekommen. „Er kann seine Beine nicht bewegen und sein Bett nicht eigenständig verlassen.“ Sie und ihr Mann haben sich immer um ihn gekümmert, obwohl sie beide berufstätig waren. Vera hat einen einfachen Schulabschluss und bis zu ihrer Rente 43 Jahre lang Hilfsarbeiten auf Baustellen verrichtet. „Ich habe zwar früher auf Baustellen gearbeitet, aber im Alter fällt es mir immer schwerer, mich um meinen Sohn zu kümmern“, erzählt sie mit einem traurigen Lächeln. Sie habe Angst vor dem Tag, an dem sie sich nicht mehr um ihren Sohn kümmern kann, sagt sie. Zwar gebe es einen kostenlosen Service der Regierung, wonach ihrem Sohn eine kostenlose Betreuung durch eine Krankenschwester zustehe. Eine staatliche Krankenschwester könne aber niemals leisten, was sie und ihr Mann für ihren Sohn tun. Außerdem wolle sie nicht, dass eine fremde Person für ihren Sohn sorgt, sie seien schließlich Familie. „Außerdem gibt es andere Menschen, die dringender Hilfe brauchen als wir.“ Ihre Familie bekommt inklusive der Sozialleistungen für den Sohn umgerechnet knapp 350 Euro im Monat. Die meisten Rentner in der Ukraine erhalten die Mindestrente von etwa 90 Euro. „Eine Packung Windeln kostet 400 Hrywnja, würde es diese hier nicht kostenlos geben, müssten wir 3200 Hrywnja (also rund 90 Euro) nur für Windeln ausgeben“, rechnet sie vor. „Für Rentner in der Ukraine ist das unbezahlbar.“ Zum Vergleich, eine durchschnittliche Wohnung in Luzk kostet im Sommer etwa 17 Euro pro Monat, durch die Heizkosten verdoppeln sich die Wohnkosten im Winter auf bis zu 40 Euro. „Aber ich will mich nicht beklagen“, sagt Vera, „nach einem harten und arbeitssamen Leben weiß ich, wie man sich
durchschlägt.“ Durch das Geld für ihren Sohn und durch die Möglichkeit, hierher in das Sozialzentrum
zu kommen, bleibe immer genug Geld übrig, um irgendwie über die Runden zu kommen. Sie vermisst zwar ihre Tochter, die nach Polen ausgewandert ist und nur selten zu Besuch kommen kann, aber so lange sie und ihr Mann gesund sind und ihr Sohn versorgt ist, ist sie zufrieden. „Wir brauchen noch mehr, noch schneller“ Vera hat es eilig, denn sie will ihren Bus nach Hause erwischen. Zum Schluss will sie aber noch etwas loswerden. „Unsere Regierung und unsere Armee leisten sehr viel für uns, aber im Krieg müssen sie sich als erstes um die Soldaten kümmern“. Deswegen wolle sie auch nicht mehr Hilfe für sich selbst. Auch wegen der Versorgung im Winter mache sie sich keine Sorgen, denn auf den Staat könne man sich voll und ganz verlassen. Was sie wirklich brauchen, sind „Waffen, Waffen, Waffen. Wir brauchen noch mehr und noch schneller. Wir wollen eigentlich gar nicht auf Hilfe angewiesen sein und dafür brauchen unsere Soldaten Waffen, damit sie für uns den Krieg gewinnen und damit wir endlich wieder normal in Frieden leben können.“ ENGLISCH: The Long Shadow of War
The Russian invasion has also hit the people where the war isn't being fought. Even before the war, Ukraine was counted amongst the poorest countries in Europe, but how has the situation exacerbated this? Alongside countless volunteer aid organizations, the state too is offering support - with whatever resources they have at their disposal. How are Ukrainians in the west of the country experiencing the war? Lutsk - a large city on the Styr river with around 210,000 residents. It sits roughly 85 kilometers from the Polish border in the northwest of Ukraine and belongs to the district of the same name. An administrative division of Soviet origin which has carried on in use until today in some of the post-Soviet successor states, it is comparable to the German, "Landkreis", which equates roughly to a county. Even when the fighting on the fronts is over a thousand kilometers from here, its effects have long been felt. It has enveloped Ukraine since the 24th of February in a cloud of fear, sadness, and despair. "At the beginning it really felt like a ghost town" Julia Stepanchuk, a 43 year-old mother from the city explains. She is dressed modernly, has her phone glued to her hand, and she speaks fluent English. "After the first rockets battered us, so many people left the city, I think probably every second person fled." In reality, according to the UNHCR, by the middle of October 2022, around 14.3 million from Ukraine's total population of 44.18 million have fled at some point, with around 7.7 million having fled as refugees outside of the country. Julia describes how in the first days of the attacks absolute chaos broke out. Many civil servants and other workers had either fled the cities with their families out of fear of the Russian army, or simply stopped showing up for work because they wanted to hunker down at home. With this, life in the city became temporarily paralyzed. The initial lack of clarity about the Russian army's effectiveness, as well as the resilience of Ukraine's fighting forces, manifested itself in Ukraine's civilian population through fear of expulsion, torture, and death. A fate that was already imminent for Ukrainians in the country's east. "No one really genuinely expected that the Ukrainian army could hold off the Russians for very long." In terms of numbers, Ukraine's manpower and material support are inferior to the Russians’ many times over. Nevertheless, the Ukrainian fighters have repelled the attacks of the Russian forces for the last 8 months with incredible spirit and tremendous willingness for self-sacrifice, even having pushed them back. It's this that has spared many Ukrainians the fate they feared. In view of this development, many have even returned to their homeland, however, UNHCR estimates the number of internally displaced people to be around 6.1 million, with 3.95 million of them just coming from the areas Russia has contested or illegally annexed in the east. This massive refugee movement hit the entire country, including the city of Lutsk. This year will be particularly hard Julia rides in a dark gray taxi, with rust spots which, like the rings on a tree, show its weathering - an association which is an allegory for the entire city. The few modern buildings stick out like the first spring flowers from the aging cityscape which is characterized by Soviet architecture. The taxi stops at the entrance near a building which looks like military barracks. Ljudmyla Schatezka welcomes Julia to the reception; she's dressed up. She's wearing black slacks and a blouse, over which is a glittering silver cardigan. She appears excited to talk about her work. No wonder, the story of her regional center for social work in Lutsk is, to me, inseparably connected with her own story. Since the year it was founded in 1994, she has worked for the aid organization. 40 employees here look after the needy in their area of responsibility on behalf of the state, inside the city as well as outside. "We are the only resource for around 3700 people who regularly receive assistance from us. Without our volunteers helping, we wouldn't be able to do it" she explains. More than a hundred unpaid volunteers are registered with them. Many of those they help can't leave their homes due to age, sickness, or poor transportation connections to get to the social center. Without the volunteer helpers, much of the help simply wouldn't reach those who need it most. "For each person we help, there is a specialized help plan, that means that at least twice a week we offer care, which includes physical therapy and distribution of food, hygiene articles, and medicine" miss Schatezka shares. "Whoever would like can also naturally get a hot meal from us from Monday through Friday, take hot showers, get their hair cut, and do their laundry." And then, in addition, a lawyer and a psychologist offer support and counseling. "Those are just the most essential offerings, and we're always looking for opportunities to do more," she says. Just then, an older man wearing classic blue overalls hurries past her toward the door. "That's our electrician, whoever needs help with handiwork can let us know and he'll drop by." It's soon midday and in the canteen, where the walls are filled with religious paintings, a line is already forming. In a small kitchen there are two cooks busy hectically tying up food packages, which they will give out to roughly 150 people each day. Noodles, salad, vegetable soup, jam, fruit preserves, and occasionally a couple of sausages. Eating together is no longer possible, just as group activities were canceled. They still take the covid pandemic seriously just as they did before, considering most of the people here are in high-risk categories. Even if they miss the feeling of togetherness, they want to remain in solidarity and avoid unnecessarily burdening the healthcare system in light of the war. At the moment there are designated visiting times for everyone, with pensioners, who are normally the largest group seeking help, coming Monday through Wednesday. Everyone else comes Thursday and Friday, including refugees. Since the war broke out, they've been confronted with large numbers of refugees and displaced people. "Approximately 15,000 people fleeing the war have come to us for help" miss Schatezka reports. With a sigh and and an honest frustration in her voice she tells that since the start of the war there hasn't always been enough food for everyone. Thus they had to ration so that, despite this, they could at least give everyone something. "Warm clothing and blankets are always sparse every year. The coming winter will be, above all, particularly hard" she predicts. Even though she gives her best, her opportunities remain limited. But also, when there is very little help to go around, the people are always willing and ready in hard times to share, and are thankful any help at all, no matter how small. Since the outbreak of the war, the increased need for assistance by refugees has far exceeded modest increases to state budgets. They look especially anxiously toward the coming winter when money will also be tight in other areas. "What we really need is foam insulation that can keep out the cold in the winter. We also have worked on a washroom and other care services for those in wheelchairs to be able to offer them more comfort." Altogether, the idea of renovating and decorating so that the austere building is more cozy seems to really weigh on her heart. Indeed, since the war started, they set up shared spaces where people can sit for the day and stay as long as they want to warm up. The preparations for winter, however, have come more or less to a halt. The government has to save everywhere they can to finance the war, and the continuous attacks by Russia against the country’s critical infrastructure only worsen the situation. Electricity and fuel are tight and it's not clear whether they'll be able to offer people heat here. Across the entire country, since energy has to be spared and without the money for electric space heaters, it'll be a very cold winter for the old, the poor, the weak, and the refugees of Lutsk. The continued attacks by Russia cause such distress in the Ukrainian government that they have called out to their countrymen who've fled abroad to not return until after the winter. With this, the Russian military command's perfidious strategy unfolds in its horrific potential. The already harsh Ukrainian winter, where temperatures below -15 degrees celsius are normal, will then be particularly tough this year. "I don't want to complain" A small set of stairs out back lead down into a closet. Three older women and a man rummage carefully through the towers of pants, pullovers, jackets, and blankets of various colors piled on a table. On one wall, rods are mounted with shirts and blouses lined up on hangers. Waist-height boxes are piled to the edges with shoes and boots. A rack on the wall is full of kids' clothing, from rompers to pink rain boots all the way to track suits and sports clothes from well-known brands. An older woman stands off to the side in the room leaning over a table. She registers her name in a list, and that she’s there picking up two packs of diapers. She's wearing a thick, black winter jacket. A typical Orthodox Christian headscarf covers her red-brown hair which, by now, has grown out light gray at the base. With curiosity in her eyes and an open smile, she begins to speak about herself without hesitation. She introduces herself as Vera from Lutsk, she is 69 years old. "I am here to pick up diapers,” "for my son," she adds. He was born sick. "He can't move his legs or leave his bed on his own." Her and her husband have always taken care of him, even though they both worked. Vera has a basic school education and, until her retirement, she was a laborer on construction sites for 43 years. "I used to work on construction sites, but as I get older it gets harder to take care of my son," she says with a sad smile. They are afraid of the day when they won't be able to take care of their son anymore, she says. Although there is a free service offered by the government that will provide a nurse for his care, a government-provided nurse could never provide what she and her husband have for their son. And besides that, she doesn't really want a stranger caring for her son as they are a family, after all. "Aside from that, there's also other people more in need of help than us." Her family receives, including the social benefits for her son, around 350 euros per month. Most retirees in Ukraine receive the minimum pension of around 90 euros. "A pack of diapers costs around 400 hryvnia, if we couldn't get them for free here, we would have to spend about 3200 hryvnia (roughly 90 euros) just on diapers", she estimates. "For retirees in Ukraine that's simply unaffordable." By comparison, an average apartment in Lutsk in the summer costs around 17 euros per month and, because of heating costs, doubles to about 40 euros in the winter. "But I don't want to complain", Vera says. "After a hard and industrious life, I know how to get through it." Through the money for her son, and the possibility to come to the social center, there's always enough money left over to make it work. Although she misses her daughter who has moved away to Poland and often can't visit much, as long as she and her husband are healthy and her son is taken care of, she is content.
"We need more, and faster" Vera gets her things quickly, and then she needs to catch her bus. Before she goes, she wants to offer one more thing: "Our army and our government are doing so much for us, but in war you have to care for the soldiers first." For that reason, she doesn't want more help for herself. She also isn't worried about the supply in winter because one can always rely on the state completely. What they really need is "weapons, weapons,  weapons. We need more, and we need them faster. We don't really want to be dependent on help, and for that our soldiers need weapons so that they can win the war for us and so that we can finally go back to living normally - in peace."